„Wunschbäume der Supermärkte“: Es gibt einen herzlichen Unterschied!
WITTLICH – In der Kreisstadt selbst sind mir persönlich zwei große Handelsmärkte mit Wunschbäumen aufgefallen und genau bei Diesen habe ich nachfragt was es denn mit damit auf sich hat. Ist ja immerhin eine sehr rührige und verdammt gute Aktion welche Nächstenliebe demonstriert und lebt – wenn man sie auch ernst nimmt und nicht nur für eigene Zwecke verfolgt – wie es, zumindest bei einem dieser, den Eindruck erweckt!
Der „Baum der Wünsche“ hat eine lange Tradition mit sozialem Hintergrund, dient dazu sozial schwächeren Kindern und Jugendlichen über die Weihnachtstage ein Lächeln über ihre Lippen zu zaubern und ihre Augen zum Leuchten zu bringen. Schade das manche dies nicht verstanden haben und aus dem grauen Alltag und Leid der Jüngsten anscheinend noch Profit schlagen wollen. Wir haben nachgefragt und uns um die „Bäume der Hoffnung und des Leuchtens in den Kinderaugen“ in Wittlich gekümmert.
Aufgefallen sind uns zwei Märkte mit Wunschbäumen: Der Globus SB Markt und das E Center in Wittlich. Der Unterschied zwischen diesen ist bei unserer Nachfrage sehr deutlich geworden!
Am Baum hängende Wünsche können beim E Center lediglich erfüllt werden wenn es die Wunschartikel im Markt auch käuflich zu erwerben gibt. Globus hingegen hat, nach Eigenaussage der Betriebsleiterin, sämtliche Wünsche besorgt und auch im Markt vorgehalten. Ist hier sogar selbst in finanzielle Vorkasse getreten!
Und was passiert wenn mal ein Wunschzettel am Baum hängen bleibt? Nach telefonischer Auskunft vom 21.12.22 beim E Center Wittlich werden Wunschzettel an einer Verlosung teilnehmen und da kann es durchaus mit großer Wahrscheinlichkeit sein das ein Kind auf der Strecke bleibt – sprich sehr traurig und ohne Geschenk am Weihnachtsabend ins Leere schaut! Bei Globus wurde mitgeteilt das die zuletzt verbliebenden Wünsche durch Mitarbeiter und die Geschäftsführung erfüllt werden so dass ein freudiges Lächeln unterm Baum garantiert wäre!
Das E Center in Wittlich hat den Baum auf Eigeninitiative aufgestellt, es gibt laut telefonischer Aussage keine Organisation die dahinter steht. Der Globus Kinder Hoffnungsträger wird gestützt von „St. Paul“ und dem „Haus Bergfried“, also durchaus anerkannten sozialen Einrichtungen.
Da darf man sich, bei allem Respekt, sicherlich fragen wem ein solcher Baum überhaupt helfen soll! Frau Z. vom E Center Wittlich antwortete auf unsere telefonische Anfrage vom 21.12.22 ob der Baum eine verkaufsfördernde Maßnahme sei so: „Ja klar, was denn auch sonst?“.
Beide Bäume wollten wir für unseren Bericht noch fotografieren: Herr S. vom E Center Wittlich verweigerte dies auf telefonische Anfrage am gleichen Tag und verwies auf die Presseabteilung, im Globus hatten wir mit Betriebsleiterin Kannengießer sofort freie Bahn!
Genau dort haben wir keine 6 Stunden später die restlichen Wünsche für knapp € 200,- erfüllt und ganz einfach mit einer Asterix Version von PLAYMOBIL, LEGO Friends Paketen oder einem Schnellboot der Polizei und vielen Spielsachen mehr für leuchtende Kinderaugen gesorgt!
Zu unserer Überraschung finanzierte Globus die leuchtenden Augen der Kleinsten sogar mit und überraschte mit einem 20% Rabatt auf alle eingelösten Geschenke, somit waren unsere € 200,- nur noch € 160,-. Ein Betrag der sich so oder so wenn man sich die Kleinsten an Heiligabend vorstellt wirklich gelohnt hat!
Im nächsten Jahr hängen wir, stellvertretend für alle Kinder denen es nicht so gut geht, eine Postkarte an Wittlichs Bäumen auf: „Wahre Nächstenliebe ist der herzliche Unterschied!“.
Text: Christian Lömmersdorf / Fotocredit: CL