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Fertiggerichte: Weniger ist mehr

In der Corona-Pandemie boomen Tiefkühl- und Fertigprodukte wie Pizza, Pommes & Co. Homeoffice, Homeschooling und geschlossene Restaurants und Kantinen führen dazu, dass Verbraucher:innen das Mittagessen zu Hause kochen. Oft muss es dann schnell gehen. Wie ein ausgewogenes Mittagessen für die ganze Familie trotz Zeitmangel gelingt, erklärt Katrin Hofschläger, Beraterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg

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Was macht ein ausgewogenes Mittagessen aus?

Katrin Hofschläger: „Es ist vollwertig und liefert möglichst viele Nährstoffe wie Vitamine, Ballaststoffe oder Eiweiß. Gleichzeitig enthält es wenig Salz und Kalorien, die zum eigenen Bedarf passen.

Gerade Fertiggerichte sind oft zu salzhaltig, wie wir bei der Untersuchung von Fertigprodukten im Jahr 2018 festgestellt haben. Täglich sollte ein durchschnittlicher Erwachsener maximal sechs Gramm Salz mit der Nahrung aufnehmen. Kinder nur drei Gramm. Diese Menge wurde in den Fertiggerichten meist schon überschritten. Auch am Fett oder beim Einsatz von Zusatzstoffen sparten einige Hersteller nicht.“

Eignen sich spezielle Fertiggerichte für Kinder als Mittagsmahlzeit?

Hofschläger: „Tütensuppen mit Tierfiguren oder Ravioli extra für Kinder versprechen eine bequeme, bedarfs- und altersgerechte Ernährung von Kindern. Doch hier sollten Eltern vor dem Kauf erst einen genauen Blick in die Zutatenliste und Nährwertetabelle werfen. Kinder haben beispielsweise einen geringeren Bedarf an Energie und Salz als Erwachsene. Die Prozentangaben zum täglichen Bedarf, die in der Nährwerttabelle angegeben sein können, beziehen sich aber immer auf einen durchschnittlichen Erwachsenen. Die meisten Produkte sind nur eingeschränkt als Mittagessen für Kinder empfehlenswert.

Eltern sollten sich auch nicht von zugesetzten Vitaminen oder extra Mineralstoffen in Fertiggerichten oder herzhaften Snacks locken lassen. Meist geben diese einem Produkt nur einen gesunden Anschein. Im schlimmsten Fall besteht sogar die Gefahr der Überdosierung.“

Was kann ich tun, wenn ich unter der Woche wenig Zeit für das Kochen des Mittagessens habe?

Hofschläger: „Vorbereitung ist alles. Dabei hilft ein Speiseplan für die Woche. Am Wochenende können Verbraucher:innen so größere Mengen kochen und portionsweise einfrieren. Wer keine Zeit oder Lust auf das Gemüseschneiden hat, greift einfach auf Tiefkühlgemüse zurück und kombiniert es mit Nudeln oder Reis. Da das Gemüse erntefrisch bei -40 Grad Celsius eingefroren wird, bleiben Geschmack, Frische und Vitamine sehr gut erhalten. So gelingt ein schnelles Gericht, das ausreichend Energie und Vitamine für den Tag liefert.

Natürlich muss niemand komplett auf Fertiggerichte verzichten. Trotzdem lohnt sich der Blick in die Nährwerttabelle und die Zutatenliste. Hier sollten Verbraucher:innen die Nährwerte pro Portion sowie die verarbeiteten Zutaten im Blick behalten und verschiedene Produkte miteinander vergleichen. Fertigprodukte, die hauptsächlich geschmacksgebende Zutaten wie Salz oder Hefeextrakt statt frischem Gemüse enthalten, sind keine Kaufempfehlung.“

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Nachrichtenquelle: www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/node/56481


 

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