Symbolfoto

Jeder, der längerfristig arbeitsunfähig ist, bekommt von der gesetzlichen Krankenkasse ein sogenanntes Krankengeld ausbezahlt. Dabei handelt es sich offiziell um eine Lohnersatzzahlung. Diese Zahlungen sind jedoch geringer als der normale Lohn. Als Faustregel kann mit etwa 70 Prozent vom letzten Bruttogehalt gerechnet werden. Dabei gibt es aber eine Höchstgrenze von 90 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Ein Verlust von 10 Prozent erscheint zwar nicht besonders dramatisch zu sein. Allerdings kann es dadurch sehr schnell zu finanziellen Engpässen kommen, weil die monatlichen Verpflichtungen ja auch in einem Krankheitsfall weiterlaufen. Kaum jemand ist in der Lage, von seinem Einkommen Rücklagen anzulegen. Deshalb können 10 Prozent weniger Einkommen, zu größeren finanziellen Problemen führen.

Entsprechende Vorsorge treffen

Werbung

Es gibt Versicherungen, die ein sogenanntes Krankentagegeld anbieten. Diese bezahlen eine tägliche Pauschale, falls ein Versicherter aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls längerfristig ausfällt. Damit lassen sich die Defizite zwischen dem Einkommen und dem gesetzlichen Krankengeld ausgleichen. Zunächst bekommt jeder Arbeitnehmer eine Lohnfortzahlung. Diese wird jedoch nur für einen Zeitraum von sechs Wochen gewährt. Ist ein gesetzlich Versicherter länger arbeitsunfähig, muss er bei seiner Krankenkasse das Krankengeld beantragen. Ab diesem Datum springt die Versicherung mit dem Krankentagegeld ein. Dadurch braucht ein arbeitsunfähiger Angestellter keine Verluste beim Einkommen zu befürchten.

Eine Krankentagegeld Versicherung abschließen

Es handelt sich um eine private Absicherung auf freiwilliger Basis. Sie steht allen Arbeitnehmern zur Verfügung, die sich für den Krankheitsfall finanziell absichern möchten. Zur Auszahlung kommt es, wenn jemand länger als sechs Wochen krankgeschrieben ist. Um welche Art von Krankheit oder Unfall es sich handelt spielt keine Rolle und wird daher auch nicht von den Versicherungsunternehmen geprüft. Die Höhe der Versicherungssumme wird im Voraus beim Vertragsabschluss vereinbart. Je höher der Tagessatz ist, desto höher fällt natürlich auch der monatliche Versicherungsbeitrag aus. Es lohnt sich daher, die Angebote verschiedener Versicherungsunternehmen zu vergleichen.

Bei einem Vergleich der Kosten und Leistungen sollte jedoch nicht nur auf die Beträge geachtet werden. Einige Versicherungen bieten hohe Tagessätze bei gleichzeitig geringen monatlichen Kosten an. In solch einem Fall sollte das Kleingedruckte komplett durchgelesen werden. Mitunter wird das Krankentagegeld nur in der Zeit ausbezahlt, in der sich der Versicherte in einer stationären Behandlung befindet. Auch in diesem Bereich können große Unterschiede auftreten. Die Vertragsbedingungen sollten immer sorgfältig durchgelesen werden, damit es später nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.

Krankentagegeld für privat versicherte Menschen

Jeder, der eine private Krankenversicherung hat, muss ohnehin eine Krankentagegeldversicherung zusätzlich abschließen. Die Privatkassen zahlen in der Regel kein Krankengeld an ihre Versicherten aus. Das liegt unter anderem daran, weil die meisten privat versicherten Menschen ohnehin keine Einbußen des Einkommens in einem Krankheitsfall haben. Oftmals sind es Beamte, die privat versichert sind. Bei diesem Personenkreis drohen keine Einkommenseinbußen aufgrund von Arbeitsunfähigkeit. Trotzdem kann es sinnvoll sein eine zusätzliche Versicherung abzuschließen, die bei Arbeitsunfähigkeit ein Krankentagegeld auszahlt.

Krankentagegeld für Selbstständige

Freelancer, Soloselbstständige oder auch Unternehmer können ebenfalls an langwierigen gesundheitlichen Problemen leiden. Derartige Personen bekommen ohne ihre Arbeit überhaupt kein Geld. Deshalb stellt ein krankheitsbedingter Arbeitsausfall immer ein hohes finanzielles Risiko dar. Eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit kann für eine selbstständige Person sogar existenzbedrohend sein. Deshalb ist für diesen Personenkreis eine solche Versicherung von elementarer Bedeutung. Allerdings sind für Freelancer und Soloselbstständige die monatlichen Beiträge sehr hoch, weil die Tagesgeldsätze höher ausfallen. Bei einem Arbeitnehmer braucht der Tagessatz nur so hoch zu sein wie die Differenz zwischen dem Einkommen und dem gesetzlichen Krankengeld. Bei einem Selbstständigen muss der Tagessatz vom Krankentagegeld zum kompletten Leben ausreichen.

Weitere Kriterien für die Beitragshöhe

Die Höhe der Versicherungsbeiträge hängt nicht nur davon ab, in welcher Höhe das Krankentagegeld ausbezahlt werden soll. Folgende Kriterien spielen ebenfalls eine Rolle:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Beruf
  • Wohnsituation
  • Gesundheit

Die Versicherungsunternehmen berechnen selbstverständlich das individuelle Risiko. Es handelt sich bei den Versicherungen nicht um soziale Vereine, sondern um gewinnorientierte Unternehmen. Bei jungen Menschen, die keine Vorerkrankungen haben und einer ungefährlichen Arbeit nachgehen, ist das Risiko einer langfristigen Krankheit gering. Bei älteren Menschen, die schon einige chronische Beeinträchtigungen haben und sich häufig beim Ausüben ihrer beruflichen Tätigkeit in Gefahr begeben, ist das Risiko von Unfällen oder langfristigen Arbeitsausfällen deutlich größer.

Die Versicherungsunternehmen nutzen Bewertungspläne. Damit prüfen sie jeden Antrag individuell und errechnen das Risiko. Deshalb ist es wenig hilfreich, sich bei anderen Versicherten über die Bedingungen zu informieren. Aufgrund der individuellen Risikobewertung kann es sein, dass zwei Personen bei dem gleichen Versicherungsunternehmen unterschiedlich hohe Beiträge bezahlen müssen.

Zusammenfassung

Werbung

Durch einen langfristigen Arbeitsausfall aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls können Menschen sehr schnell in finanzielle Not geraten. Bei den meisten Arbeitnehmern reicht das monatliche Einkommen gerade so aus, um allen Verpflichtungen nachzukommen. Ist jemand länger als sechs Wochen krankgeschrieben, bezahlt die gesetzliche Krankenkasse Krankengeld. Dieses liegt deutlich niedriger als das letzte Einkommen. Um diese Differenz ausgleichen zu können, lohnt es sich, eine Versicherung abzuschließen, die ein Krankentagegeld bezahlt. Für selbstständige Personen ist solch eine Versicherung sogar unentbehrlich, weil sie damit ihre Existenz sichern können.


 

error

Gefällt Ihnen diese Seite ? Teilen Sie sie mit Ihren Freunden !